08.10.2020 - Besuch Teigwarenfabrik Felicetti

Die Teigwarenfabrik Felicetti in Predazzo befindet sich in der Provinz Trient, wenige Schritte von Südtirol entfernt. Bevor wir mehr über die Produktion erfahren haben, hatten wir uns bereits gefragt, wie es sein kann, dass Nudeln im Herzen der Dolomiten hergestellt werden. Vor Ort und auf 1000 Meter Höhe erklärte uns die Familie, die diese Fabrik seit 4 Generationen betreibt, dass sie einzigartige Lösungen finden mussten, um die Teigwarenproduktion unter diesen Bedingungen zu ermöglichen. Dafür verwenden sie Quellwasser, das sie in einer Höhe von 2000 Metern schöpfen und nutzen die reine Bergluft zum Trocknen der Pasta.
Zusätzlich hat es sich die
Familie zur Aufgabe gemacht, Nudeln nachhaltig herzustellen. Das konnten sie
mit Hilfe ihrer Zahlen zum Energieverbrauch bestätigen: 90 % der verwendeten
Energie wird selbst erzeugt. 12 % stammen von Photovoltaik Anlagen und 78 % von
einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage. Der Energieertrag wird ausserdem stetig
mittels Anzeigentafel überwacht. Über dem Produktionseingang kann also jeder
sehen, wie viele Kilowatt eigenständig produziert werden und welche Emissionen
dank dieses Systems vermieden werden können. Um die Umwelt zusätzlich zu
entlasten, soll ab sofort eine neue Verpackung auf den Markt kommen. Sie wird
zu 100 % kompostierbar sein.
Die Teigwarenfabrik Felicetti
hat jedoch nicht nur Ziele, die zur Nachhaltigkeit beitragen. Sie haben auch
den höchsten Anspruch an die hergestellte Pasta selbst. Dafür sorgen sie nicht
nur für verantwortungsvolle Anbaumethoden und schliessen Düngemittel sowie
Chemikalien aus, sie produzieren auch mit Herz und grösster Leidenschaft. Nicht
ohne Grund entnehmen sie Quellwasser in einer Höhe von 2000 Metern und nicht
ohne Grund wählen sie nur den besten Griess zur Herstellung der Pasta aus.
Dabei vertrauen sie auf die MATT-Qualität, bei der Hartweizen in Apulien
angebaut wird. Es handelt sich um eine zähe und reiche Hartweizensorte, die
sich aufgrund ihrer Beschaffenheit perfekt für die Herstellung von Nudeln
eignet.
Während unseres Besuchs wurden
uns einige Tipps an die Hand gegeben, mit Hilfe dessen wir zukünftig testen
können, wie gut die Pasta ist, die wir essen. Zuerst wurde uns empfohlen, an
den Nudeln zu riechen, bevor sie in den Topf gegeben werden. Wenn sie lediglich
nach Karton riechen, sind sie beim Test bereits durchgefallen. Riechen sie
stattdessen nach Butter oder Brotrinde, ist das ein gutes erstes Zeichen, dass
es sich um qualitativ hochwertige Nudeln handelt. Wenn die Pasta dann in den
Kochtopf gegeben wird und weiterhin angenehmen Gerüche verbreitet, hat sie den
Test fast bestanden. Ebenso sollte sich das Wasser während des Kochens nicht
verfärben. Sollte das der Fall sein, ist das ein Anzeichen dafür, dass die
Nudeln gesundheitsschädigende Substanzen freigeben. Gute Pasta zeichnet sich ausserdem
dadurch aus, dass sie ihre Textur nicht verliert, auch wenn sie länger als
vorgegeben im heissen Wasser bleiben.