Die Geschichte der ältesten Olivenbäume in Apulien II
Damit sich ein Olivenöl „Extra Virgin“ nennen darf, muss es folgendes Kriterium erfüllen: Eine Säurerate von 0,1 bis 0,8 Prozent darf nicht überschritten werden. Das gelingt nur dann, wenn Oliven, die vom Baum gefallen sind innerhalb von 24 Stunden eingesammelt und innerhalb von 48 Stunden verarbeitet werden. Passiert das nicht und bleiben die Oliven länger auf dem Boden liegen oder werden zu spät zu Öl gepresst, beginnen sie zu gären und ihren Säuregehalt zu ändern. Bei einem Säuregehalt von 0,8 bis 2 Prozent sprechen wir dann von „Virgin“ Öl. Alle Öle mit einem noch höheren Säuregehalt, können als Lampenöl verwendet werden. Schon die Römer nutzten es, um ihre Städte zu beleuchten.
Natürlich handelt es sich bei der Herstellung von „Extra Virgin“ Olivenöl um eine Kunst, da mit Präzision und Schnelligkeit gearbeitet werden muss. Dafür werden Netze und Körbe unter den Bäumen platziert, die von den Arbeitern überwacht und entleert werden. Jede einzelne Olive wird manuell aus den Netzen geerntet.
Extra Virgin Olivenöl zählt zu den Zero-Waste Produkten
Das faszinierende beim Beobachten der Olivenbauern: wir wissen, dass diese Bäume schon 3.000 Jahre dort stehen, wo sie jetzt immer noch Ernte bringen. Und warum soll die Olive ein Zero-Waste Produkt sein? Weil – heute wie damals – jeder Tropfen kostbar behandelt, verarbeitet und nichts verschwendet wird. Die Römer nutzten den größten Teil des «flüssigen Golds» sogar für die Beleuchtung, weil es damals keinen Strom gab.
Unser Olivenöl ist Bio!
Der zum Hofgutkeller zugehörige Bauernhof, mit dem wir zusammenarbeiten, bietet den starken Bäumen die Möglichkeit, eigenständig und langlebig zu wachsen. Seit vielen Jahren ist dieser Hof ein Bio-Unternehmen. Das bedeutet, dass hier keine Pestizide, sondern nur organische Produkte wie Zink und Kupfer für die Bekämpfung beispielsweise von der Olivenfliege verwendet werden. Pestizide würden nicht nur die Qualität der Oliven beeinträchtigen, sondern auch den Baum selbst. Das kann bis zum Tod des eigentlich jahrtausendalten Baums führen.
Die Geschichte der alten Olivenmühle
Die älteste unterirdische Mühle in Apulien weist drei verschiedene historische Perioden auf: die Messapische Epoche (900 v. Chr.), die Zeit der Römer sowie die Halb Evo Zeit. Es wird vermutet, dass schon damals Bauern in der Höhle gearbeitet haben, um gewisse Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Wenn z. B. Eindringlinge eintrafen, um den Bauernhof zu plündern, konnten die Vorräte verborgen bleiben. Außerdem bot die Höhle Schutz vor Hitze im Sommer und Frost im Winter.
Jede Ära erfand die das Olivenöl und die unterirdische Mühle neu für sich: Die Boten waren Pioniere. Sie fanden heraus, dass aus dieser Frucht eine brennbare Flüssigkeit gewonnen werden konnte. Die Römer erfanden die Grenze um das Rad, ersetzten die Sklaven durch die Tiere, um das Mühlrad zu drehen, und benutzten das "Lampant"-Öl, um alle Städte und Denkmäler des Reiches zu beleuchten. Sie führten auch die Überprüfung der Oliven ein. Offensichtlich war es damals noch kein Extra Virgin Olivenöl!
Im Mittelalter wurden hier acht weitere Stationen, und acht Pressen geschaffen, um das Öl in noch größeren Mengen zu produzieren. Es wurde manuell für ein natürliches Dekantieren geerntet, da es leichter war als Wasser uns somit getrennt davon darüber schwebte.
Obwohl viele Eigenschaften der Mühle noch heute vorhanden sind, waren die Arbeitsbedingungen zur damaligen Zeit natürlich um einiges schlechter als heute. Früher existierten keine Fenster in der Höhle und die Arbeiter wurden für 12 Stunden Schichten und über mehrere Monate hinweg dort eingeschlossen. Fair-Trade gab es damals natürlich noch nicht.
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