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Besuch beim Hofgutkeller des Olivenölproduzenten

Besuch beim Hofgutkeller des Olivenölproduzenten

Die Geschichte der ältesten Olivenbäume in Apulien

 

An dieser Stelle möchte ich eine magische Erfahrung aus einer alten Ölmühle in Apulien teilen. Dort habe ich viel über monumentale Olivenbäume und ihre Geschichte lernen dürfen. Der Olivenbaum wurde bereits in der Römerzeit für Zero-Waste Vorhaben verwendet, auch wenn diese Definition noch nicht bekannt war. Um detailliert aufschlüsseln zu können, warum es so interessant ist, über Olivenbäume und ihre Eigenschaften zu sprechen, habe ich fünf Aspekte aufbereitet:

 

  1. Eine Tour durch das älteste und größte Olivenbaumgut in Apulien

Bei der "Antica Masseria Brancati" in Ostuni (Brindisi, Apulien) sind viele Bäume 2000 bis 3000 Jahre alt. Hier wurde uns eine Tour gegeben und danach zeigte man uns im Hofgutskeller eine antike Mühle und Ölpresse. Damit haben bereits die alten Römer Oliven gepresst! Wir wurden von Annarita, einem sehr leidenschaftlichen Führer und Besitzer des Guts begrüßt. Seit sieben Generationen – von 1880 bis heute – gehört der Familie die Ölmühle.

Ihr Stolz ist die Produktion und der Direktverkauf von hochwertigem extra nativem Olivenöl, das aus tausendjährigen Olivenbäumen gewonnen wird, die bereits in römischer Zeit gepflanzt wurden. Teilweise wurden diese schon von den alten Messapi (antike Bevölkerungen vor 3000 Jahren) kultiviert. Auch ein Besuch in der unterirdischen Ölmühle, die während des gesamten Mittelalters bis 1800 genutzt wurde, beeindruckte uns sehr.

Die Tatsache, dass es im Mittelmeerraum mehr als 500 verschiedene Sorten von Olivenbäumen gibt, war ebenfalls eindrucksvoll. Die älteste Sorte in diesem Gebiet ist die "Salentina". Unser Besuch begann also sofort bei einem der ersten Bäume und einem der ältesten. Ganze 2.000 Jahre existierte der Baum bereits.

 

  1. Wie kann das Alter eines Olivenbaums bestimmt werden?

Das funktioniert dank der historischen und wissenschaftlichen Dokumentation. Die historischen Dokumente wurden von Lucius Columella, einem Agrarwissenschaftler aus der Römerzeit, der im Jahr 70 n. Chr. starb, verfasst. In diesen Büchern beschrieb er eine große olivgrüne Ebene auf der Ebene von Brindisi (Brindisium). Die Olivensorte "Salentina" wurde hier als dominierende Sorte benannt. Sie wird nur zur Herstellung von Öl verwendet und nicht zum Essen, weil sie scharf und bitter ist. Die Wahrhaftigkeit dieses Apuliens existiert nur im Salento. So wie zum Beispiel in Liguria die Taggiasca, die als süße Olive gilt und gegessen oder zu Öl gepresst werden kann.

Die von Columella hinterlassenen Schriften beschreiben auch die Abstände zwischen unterschiedlichen Pflanzen und Bäumen. Die Olivenbäume wurden in parallelen Reihen angepflanzt und alle Bäume wurden in gleichem Abstand voneinander dokumentiert. Das wurde wegen ihrer Wurzeln so gemacht, weil diese nicht in die Tiefe, sondern bis an die Oberfläche reichen. Der Abstand wurde also optimal bestimmt, damit die Wurzeln nicht aufeinandertreffen und jede Pflanze die gleiche Menge an Regen und Sonnenschein bekommen konnte. In der Römerzeit gab es nämlich keine Möglichkeit zur künstlichen Bewässerung und so wurden die Bäume jeweils 18 Meter voneinander entfernt angepflanzt. Auch die Verbreitung von Pilzkrankheiten konnte so vermieden werden und die überschüssigen Flächen konnten zur Aussaat oder zum Weiden weiterer Pflanzen genutzt werden.

Aber wie kann das Alter der Bäume bestätigt werden?

Neben historischen Dokumenten werden auch Analysen durchgeführt, die Rückschlüsse auf das Alter der Bäume geben. Vor 12 Jahren wurde in Zusammenarbeit mit der Universität von Perugia ein altes Fossil in der Nähe der Wurzeln gefunden. Daran wurde dann ein Kohletest durchgeführt, der das Alter des Baumes bestätigte.

Tatsächlich werden diese monumentalen Bäume als unsterbliche Pflanzen bezeichnet. Wie lange ein Olivenbaum tatsächlich leben kann, weiß niemand zu bestimmen. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ein Baum 10.000 bis 20.000 Jahre alt werden kann.

 

  1. Wie pflanzen sich die Bäume fort?

Jeder Baum hat Sprossen. Diese müssen sorgfältig beschnitten werden, weil sie Energie aus der Pflanze saugen. Sie sind jedoch gleichermaßen wichtig für das Überleben der Art. Wenn die Pflanze abzusterben droht, dienen sie als Knospe, die, wenn sie hinterlassen wird, einer neuen Pflanze Leben geben kann.

 

  1. Olivenbäume und ihr Zusammenhang zu Zero-Waste

Bereits die Messapi benutzten Olivenöl zur vollen Gänze. Sie verwendeten es als Lampenöl, zum Schmieren von Waffen, zur Begleitung von Mahlzeiten und zum Einfetten bei Kämpfen. Bis zum letzten Tropfen wurde also alles gebraucht und das Öl wurde als flüssiges Gold bezeichnet.

 

  1. Überwachung und Pflege der Bäume

Heute sind an jedem Baum Etiketten angebracht – eins aus Kunststoff und eins aus Metall.

Das Plastiketikett weist auf eine Volkszählung in der Region Apulien hin, bei der gezählt wurde, wie viele Bäume vorhanden sind. Das Ergebnis ist beeindruckend: Allein in dieser Region gibt es 4.000.000 monumentale, d. h. alte, und insgesamt etwa 60.000.000 jüngere Olivenbäume.

Aus diesem Grund ist Apulien die einzige Region, die 2008 ein Gesetz zum Schutz der Bäume verabschiedet hat und auch Kandidatin für das UNESCO-Weltkulturerbe war.

In Tunesien, Griechenland und Syrien findet man auch Monumentalbäume. Unsere Produktion jedoch basiert auf dem größten monumentalen Olivenhain der Welt – dem Herzen der Olivenbaumplantage.

Das Metalletikett hat einen GPS-Sensor, mit dem das Verhalten der Bäume untersucht werden kann. Der Sensor ist an das Bari-Institut für Agronomie angeschlossen. Hier wird beispielsweise das Wachstum von Ästen überwacht.

Außerdem untersuchen sie das Verhältnis von Baumstämmen zueinander und die Biodiversität. Welche Arten leben beispielsweise im Inneren der Bäume? Fledermäuse, Steinmarder, Vögel, Schlangen, Eidechsen? Welche leben in Symbiose mit dem Baum und fördern Wachstum? Welche sind schädlich für den Ertrag?

Eine grosse Besonderheit des Olivenbaums ist der Ertrag von Früchten bis zum letzten Lebensjahr. Keine vergleichbaren Bäume produzieren so nachhaltig und langfristig qualitative Früchte!

 Wer mehr über die Messapi, Römer und ihre Herangehensweise beim Sammeln und Pressen der Früchte wissen möchte und welche Eigenschaften Öl haben muss, um Extra Virgin zu sein, bleibt gespannt auf unseren nächsten Beitrag. Darin klären wir weiter auf!

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